Im Juni 1999 kam Ratta als Notfall in Mutter`s Zwinger. Sie war ein halbes Jahr alt, wunderschön und lieb, aber kannte nichts. Sie war übervorsichtig gegenüber allem Neuen und ging am liebsten erst einmal in Deckung! Eigentlich war mein grüßter Wunsch ja ein Welpe und ein Rüde, aber ich hatte mich direkt in die Maus verliebt. Tagelang versuchte ich mit allem was mir einfiel, das Vertrauen der Hündin zu bekommen. Aber sie ließ keine direkte Nähe zu. Ich war schon fast dem Aufgeben nahe, da entschloß ich mich, das Mädchen mit ins Haus zu nehmen. Mein Mann war nicht gerade erfreut, aber irgendwie musste sie merken, daß ihr nichts geschieht.
Sie hatte null Spieltrieb ............. Ball ..........was ist das denn, kannte kein Gras und keinen Regen !! Über Leckerlis konnte ich dann langsam etwas Ruhe in die Hündin bekommen.
Ratta liebte mich über alles, aber ich durfte keinen Fehler im Umgang mit ihr machen, dann war ihre Beherrschung wieder vorbei.
Irgendwann habe ich sie mit zum Hundeplatz genommen und sie im Fährten, Unterordnung und auch im Schutzdienst gearbeitet. Alles durfte nur mit sehr viel Feingefühl und dosiert gemacht werden. Zum apportieren habe ich Monate (!!!)gebraucht, der kleinste Druck auf sie und sie drehte wieder ab. Im Schutzdienst hatte ich einen sehr verständnisvollen und geduldigen Helfer, der genau wusste wie er die Dame zu nehmen hatte ! Danke Hubert !!
Für Prüfungen hat es nie gereicht, aber das war auch nicht wichtig für mich, Hauptsache Ratta fühlte sich wohl.
Mein Mann hat Alles versucht um der Hündin näher zu kommen, jedoch sein Ziel erst erreicht als Ratta schon sieben Jahre alt war!
Mit acht Jahren erkrankte Ratta an Perianalfisteln.
Mehr dazu unter "Perianalfisteln".
Die Fisteln haben wir besiegt, jedoch kam dann die nächste Hiobsbotschaft: Ratta hatte einen Tumor an der Milchleiste. Da meine Mutter ihre Zuchthündin "Lina" ein Jahr zuvor auch an so einem Tumor hat operieren lassen und Lina ein halbes Jahr später erlöst werden musste, stand für mich fest ........... keine OP ............ solange es Ratta gut geht soll sie entspannt ihr Hundeleben noch geniessen dürfen.
Sie genoss ihr Leben, war ein sehr guter Futterverwerter, munter und agil. Mit 10/² Jahren brach dann der Tumor auf.
An einem Sonntag bemerkte ich das der mittlerweile Tennisball große Tumor nässte. Ich telefonierte mit meiner Tierärztin und sie riet mir schnellstens zu handeln.
Wie schrecklich, wieder einmal nur zusehen und nicht helfen können.
Montag Morgen hatte ich ihr einen breiten, dicken Verband angelegt und wir sind ein letztes Mal durch ihren geliebten Garten gegangen. Wie immer stöberte sie noch einmal nach Kaninchen herum, suchte noch irgendwo etwas Fressbares und war doch noch so fit.
Als wenig später dann die Tierärztin kam, wurde sie von Ratta freudig begrüßt.
Ratta legte sich freiwillig im Garten auf ihre Decke und wartete auf das was da kam.
Sie schlief "bereit" in meinen Armen ganz ruhig ein.